Hallo liebe Leute !
Die meisten von Euch sind ohnehin schon aufgeklärte Ernährungsexperten. Ich will also nicht Eure Intelligenz beleidigen, wenn ich hier vereinfacht schildere, was ich zum Thema Getreide zusammengetragen habe. Aber für mich ist vieles neu, ebenso ganz schön komplex. Die vielen unantastbaren „Glaubenssätze“ in der Ernährungsfrage möchte ich nicht ohne eigene Fragen und Antworten übernehmen. Ich wünsche mir zu meinen vielen Fragen die „Sendung mit der Maus“. Dort scheut man sich nicht Komplexes vereinfacht darzustellen.
Im Vollkornmehl ist das gesamte Korn, einschließlich des Keimlings (Öl) vermahlen.
Zu beachten: Anscheinend sind Vitamine, bzw. hier speziell Mehl, luft-, licht- und temperaturempfindlich.
Lebensmittel als Gesundheitsvorsorge:
Das Korn punktet nicht nach dem Motto, viel hilft viel. Sein Wert liegt vielmehr in seiner guten Verträglichkeit. Der menschliche Körper kann das Getreide besonders gut, also leicht aufschließen und den Zellen zur Verfügung stellen.
Das liegt wahrscheinlich auch daran, dass der menschliche Organismus sich Jahrtausende auf Getreide einstellen konnte.
Eine effiziente Verdauung braucht Ballaststoffe. Das sind die Kornschalen, die zusätzlich satt machen, aber nicht dick. Sie werden vom Körper nicht aufgenommen, sondern regen die Darmtätigkeit an. Dies scheint mir einleuchtend und habe ich selbst erlebt.
Weizen: Die chinesische Medizin spricht beim Weizen von Harmonisierung und Beruhigung für Leber, Galle und Geist. Traditionell wird er in China eingesetzt bei Schlafstörungen, Nachtschweiß, Wechselbeschwerden, innere Unruhe, viel Hunger, Zahnfleischbluten, Sodbrennen, Übelkeit und Erbrechen. Dabei werden 2 Eßlöffel grob geschroteter Weizen auf einen halben Liter Wasser 20-30 Minuten geköchelt. Der Weizen wird abgeseiht und der Sud vor dem Schlafengehen getrunken. Der Weizen gehört zu den Gräsern, die der Mensch als erstes für sich benutzte – kultivierte.
Dinkel ist eine Weizenart. Seine Wirkungsweise ist der des Weizens sehr ähnlich.
Die in der Literatur beschriebene bessere Verdaulichkeit von Dinkel ist analytisch nicht ausreichend untersucht, aber empirisch vielfach bestätigt. Sowohl im Eiweißmolekül, als auch in der Struktur der Stärke, werden die Ursachen vermutet, warum Menschen Dinkel besonders gut vertragen. Eine Kombination aus wertvollem Eiweiß, herzfreundlichen, ungesättigten Fettsäuren, Zink, das die Abwehrkräfte mobilisiert, und mit einem hohen Gehalt an Kieselsäure, der neben den wertvollen B-Vitaminen die Denkleistung fördert und die Konzentration stärkt. Dinkel hat einen hohen Anteil L-Tryptophan, Ausgangsstoff für das Stimmungshormon und den Neurotransmitter Serotonin („Stimmungshormon“). Ungesättigte Fettsäuren, bes. Linolsäure und Ölsäure, aktivieren die für die Nervenzellen notwendigen Lipoide.“ (horcht sich toll an oder ?
Roggen: Der Roggen ist die „härteste“ aller Getreidearten. Chinesische Ernährungslehre: Er wirkt stärkend auf Körper und Geist.
Der Mensch hat mit Züchtung einiges vollbracht. Schon vor 8000 Jahren begannen die Menschen damit, Getreide anzubauen.
Sie nahmen ganz bestimmte Grassamen, säten diese aus und pflegten die Sprösslinge. Im Laufe der Zeit wurden die Körner durch Auslese immer größer und es entstanden verschiedene Getreidesorten.
Warum bauen wir alte Getreidesorten an ?
Heute ist das wichtigste Züchtungsziel die Menge (günstige Massenware), dazu kommen Haltbarkeit und maschinenfreundliche gleich bleibende Kriterien. Wenn das Züchtungsmerkmal „viel, mehr“ ausgereizt worden ist und es zu Problemen kommt, nimmt man weitere Wesensmerkmale in der Züchtung wieder hinzu.
Uns fehlt bei solcher Entwicklung die lebensfrohe Vielfalt und Vitalität in der Natur und dadurch in unseren Lebensmitteln.
Was heißt überhaupt gesunde Ernährung ? Ist gesund einfach das Gegenteil von krank ?
Für uns bedeutet gesundes Lebensmittel, dass es vom Körper effizient, leicht verdaulich aufgenommen und verwertet werden kann. Dem Körper lebenswichtige Botenstoffe zugeführt werden, die uns bis in alle Zellen munter machen. Vitalisieren, ohne uns woanders zu schwächen, (nach dem Mittagessen:“ pfff, bin ich jetzt müde…).
Das spannende Thema des Lebendigen und das Leben der Pflanzen:
Tabellen mit Vitaminen, Ballaststoffen, Mineralien usw. überzeugen uns nicht ganz. Sonst könnten wir ja auch mit Nährstoffen angereicherten Pappkarton essen ? Oder die Wüste mit Nährstoffen und Wasser lebendig machen. Die Chemie kann das Lebendige, die Lebenskraft also nicht erklären. Wir leider auch nicht ! Trotzdem gehen wir davon aus, dass ein frischer Apfel mehr kann, als Apfelsaftkonzentrat. Und keimfähiges Getreide mehr als abgestorbenes.
Wir gehen weiters davon aus, dass die gesunden Pflanzen Informationsträger sind.
Für unsere Arbeit bedeutet dies:
Die Qualität von Lebensmittel kann nicht allein an Inhaltsstoffen festgemacht werden.
Ob uns ein Lebensmittel gesund erhält, hängt auch damit zusammen, wie lebendig und frisch es ist. Wieviel Information an Sonnenlicht ist gespeichert ? Wie „stark“ ist das Korn ?
Was meinen wir mit „lebendig“ ?
Das Korn, die lebendige Konserve, trägt die vitale Anlage in sich, eine Pflanze entstehen zu lassen. Diese gedankliche Einstellung bringt schonende Verarbeitungsweisen mit sich. Wir glauben, Leben braucht Vielfalt, Kreislauf, Balance, und Symbiose. Danach richtet sich unser Pflanzenbau. Walter sät die Körner flach. Getreidekörner sind Lichtkeimer. Bekommen sie schnell Licht, können sie ein kräftiges Wurzelwerk bilden. Weiters werden sie in geringer Bestandsdichte ausgesät. Mehr Platz für die Pflanze bedeutet, daß sie mehr Zeit, Raum, Licht hat zu wachsen – trocknet gut ab, und dies ist ein guter Schutz gegen Pilzerkrankungen. Wie gesund eine Pflanze lebt, hängt vor allem davon ab, wie reichhaltig und vielfältig das Bodenleben ist. Winzige Tierchen leben in der Humusschicht. Vereinfacht gesagt, sie fressen Pflanzenreste und scheiden diese aus. Sie brauchen dazu Wasser und Luft. Erst das „Leben“ der Tierchen und die Nährstoffe die diese freisetzen nährt die Pflanze. Eine Handvoll Boden enthält mehr Lebewesen als Menschen auf der Erde. Die Wüste lässt sich nicht durch Nährstoffe und Wasser wieder beleben, sondern dort braucht es Humus mit Lebewesen.
Ist es für uns Menschen wichtig „Lebendiges“ zu essen ?
Wir glauben ja und warten dazu auf eine „Sendung mit der Maus“. Vielen Dank an alle, von denen ich was lernen durfte, und nicht mit Tipps und Infos geizten.
Bettina Aminger